Berichterstattung Schwäbische Zeitung 2. November 2021
Die gute Nachricht zuerst: Auch unter Corona-Bedingungen konnte der Verein Lichtblick – hilft Familien mit einer Summe von mehr als 72 000 Euro 128 Kindern und 89 Familien helfen. Nur: Auch beim seit 13 Jahren im sozialen Bereich tätigen Verein überstiegen – auch mangels Veranstaltungen – die Ausgaben die Einnahmen.
Bei der Mitgliederversammlung für die Jahre 2019 und 2020 wurde zudem klar: Durch die langfristigen Verpflichtungen erhöhen sich die Beträge. Der bestehende Vorstand wird in den kommenden beiden Jahren die Geschäfte weiter führen.
„Wenn wir in die Familien reingehen, dann ist es nicht mit einem Paar Schuhe getan. Unsere Verpflichtungen gehen oft über Jahre.“ Es war Vorsitzende Anne Martin, die im Rahmen der Versammlung diese Worte sprach. Heißt: Die Ausgaben steigen kontinuierlich.
Osterberger zieht Bilanz
Um welche Dinge es geht, hatte zuvor Vorsitzende Helga Osterberger detailliert aufgelistet: Da sind beispielsweise jene kontinuierlichen 38 Hilfsangebote im Bereich Musik, mit denen Kinder eine musikalische Aus- oder Weiterbildung ermöglicht wird.
Da sind auch jene 16 (2019) beziehungsweise 19 tiergestützten Therapien von beispielsweise traumatisierten oder sexuell missbrauchten Kindern, deren (oft alleinerziehenden Eltern) sich eine solche Maßnahme nicht leisten können.
„Wir sind der Meinung, dass jedes Kind, jede Familie die besten Bedingungen haben sollte. Auch armutsgefährdete Kinder und Kinder aus sozial schwachen Familien“, sagte Osterberger. Ihnen den Zugang zu gewissen Bildungsangeboten zu gewährend, unabhängig vom sozialen Status der Eltern, ist eines der Ziele von Lichtblick.
Andere unterstützungswürdige Bereiche und Schwerpunkte hatten sich von 2019 auf 2020 reduziert, wie beispielsweise Sportangebote – oder auch jene für Schullandheime, Ausflüge und Lernmittel. Osterberger: „Die sind 2020 auf null gefahren.“
So viele Menschen melden sich
Beeindruckend ist auch jene Zahl der Anrufe, die Osterberger erreichte: 2019 waren es 135 Anrufe, 2020 168. E-Mails nicht mitgerechnet.“ Dabei gab es auch Absagen, vordergründig, weil es sich um bundesweite Anfragen handelte – und Lichtblick sich dem Altkreis Wangen verpflichtet fühlt. Beschäftigt hat sich der Verein 2019 mit 90 und 2020 mit 67 Fällen. In etwa ähnlich wie 2020 ist laut Osterberger auch die Tendenz für das laufende Jahr.
Erfreulich ist, dass es keine Kündigungen und Austritte gegeben hat, sagte Schriftführerin Daniela Notz über den Bestand von 160 Mitgliedern. Dass 2020 keine Veranstaltungen zugunsten von Lichtblick stattgefunden haben, ist laut Schatzmeisterin Hiltrud Gambach „spürbar“: „Trotzdem können wir sehr zufrieden sein.“ Rund 55 000 Euro konnte sie 2020 verbuchen.
Vorstand bleibt im Amt
Keine Veränderungen erbrachten die Wahlen. Helga Osterberger, Anne Martin und Marion Lang stellen nach wie vor das Vorstandstrio, Hiltrud Gambach bleibt für die Kasse, Daniela Notz für die Schriftführung zuständig. Beisitzerinnen sind weiterhin Franziska Roth und Angela Haggenmiller.
Entlastung verspricht sich Helga Osterberger im Übrigen im Bereich der Bekleidung und begründete dies: „Auch wir können unser Klientel durch das Kleiderstüble der Kinderbrücke am Bahnhof einkleiden.“ Was zeigt: Die sozialen Organisationen stützen sich auch gegenseitig.
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